Erfolgreicher Arzt – unterstützt durch KI-Software noch erfolgreicher gegen Brustkrebs

Erfolgreicher Arzt – unterstützt durch KI-Software noch erfolgreicher gegen Brustkrebs

Das Handelsblatt schreibt in seiner Ausgabe vom 24.10.2019 „Merantix Healthcare (http://www.merantix.com) erhält die erste Zulassung in Deutschland für KI-Software in der Krebsvorsorge. Das sorgt für Diskussionen in der Bundespolitik.“ Das Berliner Start-up Unternehmen von Jonas Muff, einem BWL-er, und Stefan Bunk hat mit Vara eine Software entwickelt, die mithilfe von Künstlicher-Intelligenz (KI) gesunde Mammografien automatisch erkennt. Vara hat jetzt die Zulassung erhalten und ist damit die erste CE-zertifizierte KI-Software für die Krebsvorsorge in Deutschland.

Eine Auswertung des deutschen Mammografie-Screening-Programms kommt zu dem Schluss, dass neun von zehn Röntgenbildern für die Früherkennung von Brustkrebs unauffällig sind. Ärzte müssen aber jede einzelne dieser Aufnahmen beurteilen – trotzdem wird etwa jede fünfte Erkrankung nicht diagnostiziert. Vara wurde auf einem der weltgrößten Brustkrebs-Datensätze trainiert – mit mehr als 2 Millionen Aufnahmen.

Dann hat man sich frühzeitig, noch vor der Zertifizierung, mit dem G-BA ins Benehmen gesetzt. Merantix Healthcare will nun mit Krankenkassen und Ärzten Pilotprojekte starten, bei denen Vara die unauffälligen Mammografien automatisch aussortiert. Bisher gilt in Deutschland ja das Vier-Augen-Prinzip, stets müssen also zwei Radiologen die Begutachtung vornehmen. Den Krankenkassen entstehen durch die Begutachtung „am Fließband“ hohe Kosten, welche durch den Einsatz von KI sehr deutlich gesenkt werden können.

Als nächster Schritt soll Vara in die Erstattungsfähigkeit der Krankenkassen kommen. Dazu bedarf es einer Nutzenbewertung durch den gemeinsamen Bundesausschuss G-BA), denn dieser ist zuständig für Hochrisikosoftware, wie Vara eine ist. – Derzeit wird ein Gesetz im Bundestag diskutiert, nach dem künftig dann eine Behörde der Selbstverwaltung für Niedrigrisikosoftware zuständig sein soll. Erste Abgeordnete denken darüber nach, dies auch für Hochrisikosoftware so zu handhaben! Dagegen regt sich allerdings Widerspruch seitens des G-BA.

Wie dem auch sein, machen Sie sich bitte schon einmal mit dem Gedanken, wie das für Sie sein wird, wenn der „Kollege-KI“ Ihnen über die Schulter schaut. Sicher gibt es eine ganze Reihe von Anwendungen, bei denen Sie die Software unterstützen und entlasten kann – nur, Sie müssen das auch freiwillig annehmen und nicht, weil die Kasse das aus Kostengründen so will.

Digitalisierung findet zu allererst im Kopf statt – dann sind Sie ein noch erfolgreicherer Arzt.