Erfolgreicher Arzt 4.0 - Update Digitalisierung

Erfolgreicher Arzt 4.0 – Update Digitalisierung

Bundesgesundheitsminister Spahn treibt die Digitalisierung des Gesundheitssektors mit Macht voran. Wenn Sie mittelfristig ein erfolgreicher Arzt (Arzt 4.0) bleiben wollen, müssen Sie sich dem stellen.
Im Mai hat der Minister seinen aktuellen Referentenentwurf zum „Digitale Versorgung Gesetzt (DVG) vorgelegt. Hier mein Update mit den wichtigsten Inhalten:

* Verpflichtender Anspruch der Patienten, dass Ärzte und Kliniken ihre Daten in die ePA (elektronische Patientenakte) eingeben. – Bisher müssen die Krankenkassen ab 2021 die ePA anbieten (Auch Impfpass, Mutterpass, U-Heft und Zahn-Bonusheft sollen dort gespeichert werden.)

* Verpflichtung für Krankenhäuser, sich bis März 2021 an die TI (Telematik Infrastruktur) anzuschließen * Pauschale Honorarkürzung um 2,5% für die Ärzte, die bis März 2020 noch nicht an die TI angeschlossen sind

* Möglichkeit der Verschreibung von geprüften digitalen Gesundheitsan-wendungen (z. B. Apps)

* Erleichterungen beim Angebot einer Videosprechstunde (PS: Kennen Sie die Checkliste der BÄK zur Fernbehandlung?)

* Pilotprojekt zur elektronischen Heil- und Hilfsmittelverordnung

* Förderung des elektronischen Arztbriefs (und deutlich schlechtere Bezahlung von Faxen)

* Verlängerung der Laufzeit des Innovationsfonds bis 2024 (mit € 200 Mio.)

Ab 2020 soll das Gesetz gelten, d. h. bis dahin dauert es nicht mehr lange. Wie haben Sie sich dazu positioniert? Auf Seiten der Patienten werden große Erwartungen geweckt, für die jüngeren ist vieles sogar schon längst überfällig, und es gibt auch eine große Anzahl von positiven Rück-meldungen aus Teilbereichen (verkürzte Liegezeiten bei Herzschwäche-Patienten in der Charité durch Telemedizin-Einsatz, Video-Sprechstunden-Pilot der KV-BW und sogar schon beim E-Rezept).

Natürlich gibt es auch Bedenken oder Ängste, zum Teil bei älteren Patienten (die sollte man aber nicht einfach pauschal unterschätzen – denn viele skypen mit ihren Enkeln rund um den Globus) – und zum Teil in der Ärzteschaft selbst.

Natürlich wird es Probleme bei der Einführung geben und natürlich muss man sich an neue Abläufe gewöhnen, aber eine Angst brauchen Sie nicht zu haben: „Alle Technik wird nie dem Arzt vor Ort ersetzen können und KI kann nicht Empathie!“

In diesem Sinne, gehen Sie die neuen Themen zuversichtlich und planvoll strukturiert an – werben Sie ruhig damit – und bleiben/werden Sie ein erfolgreicher Arzt 4.0.