Erfolgreicher Arzt – Großgerätemedizin und gestiegene Energiekosten

Erfolgreicher Arzt – Großgerätemedizin und gestiegene Energiekosten

In der Krise liegt auch die Kraft, sie beschleunigt den grünen Umbau der deutschen Industrie. Laut Handelsblatt vom 25./26./27.11.2022 haben 72 Prozent der mittelständischen Unternehmen entweder schon zuletzt in grüne Energieträger investiert oder sie planen dies kurzfristig. Mercedes Benz stellt bereits rd. 42 % seiner benötigten Energie selbst her. Warum also sollte sich also ein erfolgreicher Arzt nicht mit ähnlichen Gedanken gegen die Energiekrise stemmen?

Die hohen Energiekosten setzen die Unternehmer, also auch die Ärzte, unter Handlungsdruck. Ein Großgerätemediziner berichtete bereits im Oktober, dass sich seine Stromkosten um den Faktor 7 erhöht hätten. So etwas kann auch in dieser Branche zur Existenzbedrohung werden.

Umgekehrt haben viele ökologisch und unternehmerisch denkende Menschen in Deutschland schon vor 10 oder 20 Jahren angefangen, in Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien zu investieren – meist mit dem Ziel, mittelgroße Photovoltaik-Anlagen durch die Einspeisevergütungen zu finanzieren. Durch die Änderungen im EEG sind diese älteren Anlagen seit 2021 weniger interessant geworden.

Wie können Sie als Großgerätemediziner mit hohem Stromverbrauch nun von dieser Entwicklung profitieren? Da gibt es zwei Wege:

  1. Sie kontaktieren einen professionellen Projektentwickler und stellen selbst eine mittelgroße Photovoltaik-Anlage auf einen für 99 Jahre gemieteten Acker. So wie sie das oft neben den Autobahnen sehen. Mit Investitionskosten von T€ 750 – 800 müssen Sie dabei rechnen. Es gibt Banken, welche sich hier auf die Finanzierung spezialisiert haben und die lediglich die Abtretung der Forderungen aus dem Stromgeschäft als Sicherheit fordern. Mit so einer Anlage können Sie dann entweder durch den Verkauf von Strom Ihre eigenen Stromkosten senken, oder aber den Strom langfristig – physisch oder virtuell – an Ihre eigene Praxis zu einem Preis, den Sie festlegen, liefern. Holen Sie sich dazu professionelle Beratung und vergleichen Sie unbedingt die Angebote. Außerdem gehört Ihr Steuerberater bei so einem Projekt von Anfang an mit ins Boot.

  2. Alternativ können Sie aber auch einfach versuchen, ein sog. „Power Purchase Agreement“ (PPA) abzuschließen. Dabei handelt es sich meist um Direktanbieter, die so eine Photovoltaik-Anlage schon besitzen und deren EEG-Förderung ausgelaufen ist und die nun für den Weiterbetrieb den selbst erzeugten Strom aus ihrer Anlage über einen Stromliefervertrag langfristig und zu einem festen Preis direkt an andere Abnehmer – wiederum physisch oder virtuell – verkaufen wollen. In diesem Stromliefervertrag werden dann alle Details, wie Strommenge, Preis, bilanzielle Abwicklung und ggf. Strafen bei Nichtabnahme, geregelt. Damit können Sie Ihr Marktpreisrisiko für Strom deutlich reduzieren.

    Wenn Sie selbst den Platz für so eine Anlage auf eigenem Grund zur Verfügung stellen können, oder z. B. auf einem öffentlichen Gebäude direkt in der Nachbarschaft, dann können Sie den Strom direkt beziehen. – In allen anderen Fällen wird eine Vereinbarung über eine rein bilanzielle Abnahme einer im PPA definierten physischen Strommenge getroffen und die Lieferung erfolgt über das Stromnetz Ihrer Stadtwerke. Dazu ist ein zusätzlicher Vertrag notwendig. Auch hier sollten Sie sich auf alle Fälle beraten lassen und unbedingt die Angebote vergleiche, bzw. vom Steuerberater vergleichen lassen.

Beide Varianten können für Arztpraxen mit kontant hohem Stromverbrauch eine interessante Alternative in der gegenwärtigen Situation darstellen. Nachdem die aktuelle Energiekrise aber hoffentlich in einigen Jahren zumindest deutlich entschärft sein dürfte, ist es wichtig in die langfristigen Stromlieferverträge Öffnungs- oder Anpassungsklauseln aufzunehmen, damit Sie auch von einem wieder sinkenden Preisniveau profitieren können. So bleiben Sie auch in der Energiekrise langfristig ein erfolgreicher Arzt.