Erfolgreicher Arzt – Erfolgreiche Vermögensplanung nach dem Praxiseinstieg

Erfolgreicher Arzt – Erfolgreiche Vermögensplanung nach dem Praxiseinstieg

Sie haben die Startphase Ihrer Arztpraxis erfolgreich hinter sich gebracht, eine Familie gegründet und ein Haus gekauft. Ihr Praxisfinanzierung läuft nur noch wenige Jahre und für die langfristige Baufinanzierung haben Sie sich die Zinsen für die Laufzeit gesichert und Sie dürfen Sondertilgungen leisten, um sich schneller aber flexibel entschulden zu können. – Sie haben sich gegen Krankheit, Berufsunfähigkeit und Tod ausreichend privat abgesichert und Sie haben begonnen sich eine zusätzliche private Altersvorsorge aufzubauen. – Auf Ihren Konten ist immer genug Geld vorhanden, um stets termingerecht und in voller Höhe Ihre Steuern zu bezahlen und es bleibt jeden Monat noch Liquidität übrig. Wenn Sie so weit gekommen sind, dann und nur dann dürfen Sie beginnen auch den geplanten Aufbau eines liquiden Vermögens anzugehen!

Nach 8 – 10 Jahren kommen erfahrungsgemäß die ersten Scheidungen. Da wäre es sehr von Vorteil, wenn Sie zu Beginn der Ehe einen fairen Ehevertrag abgeschlossen hätten, denn sonst ist bei der Scheidung ein großer Teil Ihres Vermögens weg und Sie fangen wieder fast ganz von vorne an, was bei Ärzten leider gar nicht so selten ist.

Ansonsten muss Ihr Ziel, als erfolgreicher Arzt, sein, bis zum Ruhestandsbeginn über alle Vermögensklassen hinweg ein Nettovermögen von EUR 1,34 – 2,5 Mio. anzusparen (siehe den 1. Blogbeitrag dazu), um im Alter sorgenfrei wie bisher leben zu können. Stellen Sie fest, wieviel Geld Sie jeden Monat problemlos auf die Seite legen können (spätere Erhöhungen sind immer machbar). Dann suchen Sie sich eine Bank, die neben Anlagespezialisten auch sog. zertifizierte Financial Planner beschäftigt. Diese Spezialisten behalten nämlich immer die gesamte Vermögenssituation im Auge und kümmern sich nicht nur um Einzelanlagen.

Bei Wertpapieren müssen Sie einen Anlagehorizont von mindestens 4 – 5 Jahren haben, sonst lohnt sich keine Anlage. Alles Geld, welches Sie vor diesem Zeitraum benötigen, darf nicht langfristig angelegt werden auch wenn dann die Rendite – z. B. wieder bei Tagesgeld – deutlich geringer ist!

Kalkulieren Sie unbedingt auch Börsenschwankungen und temporäre Verluste mit ein. Fragen Sie sich, wieviel Geld nach 1 Jahre noch mindestens vorhanden sein muss, wenn Sie einer Bank EUR 100.000,- zur Anlage übergeben? Wenn das 100% sein müssen, dann sind Sie kein Typ für Aktien- oder Fondsanlagen – wobei man auch mit Festverzinslichen Papieren Verluste zumindest temporäre einfahren kann. Wenn es in einem Jahr durch Kursschwankungen z. B. auch einmal nur 80% sein dürfen, dann haben Sie zumindest das Nervenkostüm für eine risikoreichere Anlage. Eine Faustformel besagt, je höher die Rendite, desto höher das Risko. Bei der zu erzielenden Rendite ist inzwischen wieder die Entwicklung der Inflation zu berücksichtigen. Wählen Sie niemals eine Anlage, nur weil Sie damit „Steuern sparen“ können. Jede Anlage muss sich ohne Steuervorteil rechnen – ein eventueller Steuervorteil darf nur das „Sahnehäubchen“ sein. Last but not least müssen Sie entscheiden, ob die Vermögensanlage komplett für Sie gemanaged werden soll, oder ob Sie sich – ganz oder teilweise – selbst darum kümmern können und wollen.

Die Zielsetzung bei Ihrer Anlagestrategie kann eine vielfältige – und sogar eine mehrfache – sein: reiner Vermögensaufbau, zusätzliche Alters-vorsorgen, Ansparung der Ausbildungskosten der Kinder, Ansparung zusätzlicher Tilgungsbeiträge für Finanzierungen oder eine Rücklage für ungewisse Zeiten oder auch für Praxisinvestitionen.

Wenn Sie es geschafft haben, ein Sparkonto, ein Termingeldkonto und ein Wertpapierdepot zu besitzen – also eine große Portion liquides Vermögen aufgebaut haben – dann können Sie durchaus auch an den Erwerb und die Finanzierung einer vermieteten Immobilie denken. Hierbei ist aber eine gewisse Sachkenntnis bei Immobilen und aktuellen Preisen und Baubegutachtung (evtl. begleitet durch einen Sachverständigen) und noch mehr Beratung (Steuerberater und Bank) von Nöten. Wenn Sie sich nicht selbst um den/die Mieter kümmern wollen, benötigen Sie dann noch eine Hausverwaltung, welche aber, zumindest bei Eigentumswohnungen, in der Regel relativ preiswert zu erhalten ist. Sollten sie ein größeres Immobilienportfolio planen, so ist es sinnvoller z. B. lieber ein Dreifamilienhaus zu kaufen als drei unterschiedliche Eigentumswohnungen in drei Objekten.

Die sind alles nur allgemeine Basis-Ratschläge und sie können niemals eine individuelle und professionelle Beratung ersetzen, aber Sie helfen Ihnen, die richtigen Fragen zu stellen, nicht in jede große Falle bei der Anlage hineinzutreten und besonders die Qualifikation und Eignung des Beraters, der Ihnen gegenübersitzt, besser abzu- schätzen. So bleiben Sie auch bei der privaten Vermögensanlage ein erfolgreicher Arzt.