Erfolgreicher Arzt – Erfolgreiche Existenzgründung
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung und die Deutsche Apotheker und Ärztebank haben ihre Analyse zu den Existenzgründungen 2019/2020 veröffentlicht. Erfolgreichen Jung-Ärzten*innen bietet diese Studie eine gute erste Orientierung bei der erfolgreichen Existenzgründung.
- Einzelpraxen sind immer noch mit 92% die vorherrschende Gründungsform – was v. a. an der Bedarfsplanung liegt. Und je kleiner die Gemeinde, desto leichter und größer der Anteil an Neugründungen. Dabei bleibt das Verhältnis von Einzelpraxen zu Kooperationen mit annähernd 60% zu 40% recht stabil!
- Die bestehenden Strukturen von Berufsausübungsgemeinschaften werden zu 98% genutzt
(Einstiege: 51%, Beitritte: 11%, Übernahmen: 14 % und Überführung in BAG: 22%).
Eine Einzelpraxisneugründung kostet im Schnitt € 204.900,- , der Beitritt in eine BAG lediglich € 114.300,-!
- Die Übernahmepreise steigen mit der Gemeindegröße (z. B. Hausarztpraxen: Land: T€ 139,5/ Kleinstadt: T€ 168 / Mittelstadt: T€ 156 / Großstadt: T€ 179,1).
- Die Praxisinvestitionen steigen auf einen neuen Höchststand (Beispiel Hausarztpraxis):
2015/16 2017/18 2019/20
Kaufpreis, gesamt: 133.800,- 146.400,- 169.300,-
davon Neuinvestitionen: 43.800,- 52.100,- 65.500,-
- Hausarztpraxisgründungen – Struktur:
58% der Existenzgründer*innen sind Hausärztinnen / 12 % sind nicht älte4r als 35 Jahre /
55 % gründen Einzelpraxen / 38 % der Gründungen finden in der Großstadt statt.
- Facharztpraxisgründungen – Struktur:
62 % der Existenzgründer*innen sind Fachärztinnen / 14 % sind nicht älter als 35 Jahre /
63 % gründen Einzelpraxen / 54 % gründen in der Großstadt.
- Die höchsten Kaufpreise werden in der Orthopädie bezahlt:
Hausärzte Frauenheilkde Innere Med. Orthopädie Psychotherapie
169.300 € 302.400,- € 246.300,- € 403.700,- € 53.100,- €
Für die Studie wurden rd. 3.100 Existenzgründer*innen
befragt.
Mit diesen Daten gewinnen Sie mehr Transparenz bei der Planung Ihrer
Niederlassung, so ist z. B. die Einzelpraxis allen Unkenrufen zum Trotz immer
noch nicht tot. In den Großstädten werden immer noch mehr als die Hälfte der
Facharztpraxen als Einzelpraxis gegründet, da sich dort teure Geräte besser
amortisieren – umgekehrt ist dort die Konkurrenz mit den etablierten
Kollegen*innen sehr hoch. Was die Investitionen angeht, so lässt sich mit Umsicht
und den richtigen Partnerfirmen durchaus auch mit einem überschaubaren Budget
eine sehr vernünftige Ausstattung realisieren.
Also, viel Erfolg beim Gründen.