Erfolgreicher Apotheker – Sind Sie dabei, bei der neuen Gesundheitsplattform?
Marcus Freitag, Chef von Phoenix Deutschland, vergleicht den Kampf um den Gesundheitsmarkt in Deutschland mit der TV-Serie „Game of Thrones“, in der verschiedene Königreiche um die Macht kämpfen und sie dabei ein riesiger Eiswall vor Gefahren von außen schützt.: „Unser Problem ist nicht, was innerhalb der Mauer passiert – also innerhalb unserer Kernbranche – sondern das, was außerhalb passiert“, sagt er. „Dort sehen wir, dass globale Player mit aller Macht auf den Gesundheitsmarkt drängen.“ Deswegen ergibt es Sinn, dass sich Anbieter zusammentun, um darauf eine Antwort zu bieten.
Der Versandhandel mit Medikament hat zugenommen, das E-Rezept kommt nächstes Jahr, die elektronische Patiententakte muss realisiert werden – digitale Technologien verändern die Gesundheitsbranche. Dabei schauen alle auf die internationalen E-Commerce-Giganten wie Amazon oder Alibaba, welche auch hierzulande in den Markt mit rezeptfreien aber auch verschreibungspflichtigen Medikamenten einsteigen wollen. Amazon ist das `Dark Horse´, das unbekannte Pferd in diesem Rennen, niemand weiß genau, wo der Konzern gerade mit seinen Planungen steht, aber er wird garantiert das schnellste Pferd sein.
Um dieser Bedrohung zu begegnen, haben sich führende Unternehmen aus Pharmahandel und Apothekenmarkt zusammengeschlossen. Mit dabei sind Phoenix und die Apothekeninitiative Pro AvO (Noventi, BD Rowa, Gehe, Sanacorp und der Verlag Wort und Bild). Die Konkurrenten Phönix und Pro AvO haben sich bereits zu einer gemeinsamen Kundenplattform in einem Joint Venture zusammengeschlossen. Sie wollen noch dieses Jahr ein zentrales Gesundheitsportal eröffnen in den möglichst viele Leistungserbringer im Gesundheitswesen erstmals über ein einzige offene Plattform vernetzt werden.
Innerhalb eines Jahres sollen ein Großteil der Apotheken, Ärzte, Pfleger und andere Heilberufe und Sanitätshäuser an diese Plattform angebunden werden – Phoenix bringt dazu 5.000 Pharmazeuten und eine sechsstellige Anzahl an Nutzern mit –Wort und Bild erreicht mit der „Apotheken Umschau“ rd. 8,3 Mio. Leser. Das gebündelte Angebot auf dieser Website soll für Patienten und Nutzer einen echten Mehrwert schaffen.
Die neue Gesundheitsplattform, deren Name noch geheim ist, soll online und via Smartphone-App für jeden erreichbar sein. (Momentan sind alle Informationen noch unter dem Pro AvO-Portal Avora zu finden.) Der Patient kann aber hier nicht nur sehen, ob alle seine Medikamente in einer Apotheke seiner Wahl aktuell vorhanden sind, sondern auch bei welcher Apotheke in der Nähe er den günstigsten Preis bezahlt. Dazu muss das Portal mit dem jeweiligen Warenwirtschaftssystem der einzelnen Apotheken gekoppelt werden – wie z. B. aktuell bei `Curacado´ von ehemals Ralf König jetzt Wort und Bild.
Aber nicht nur Medikament soll der Patient über die App bestellen können, sondern auch Arztsuche und telemedizinische Beratung soll er hier organisieren können. Die App leitet an einen Telemedizin-Anbieter weiter und im Anschluss schickt ihn das Programm zurück auf die Plattform um dort ein Medikament seiner Wahl bei einer Apotheke seiner Wahl bestellen zu können. Sogar die Abrechnung vom Arzt mit der Krankenkasse soll über dieses System laufen.
Was noch nicht abschließend geregelt ist, ist die Vergütung der Mitglieder auf dieser Plattform – sei es als Monatspreis, als Transaktionsgebühr oder als Mischform. Für den Verbraucher soll die Plattform immer kostenlos bleiben.
Neben „Pro Avo“ (Pro Apotheke vor Ort) gibt es auch noch den „Zukunftspakt Apotheke“, in dem sich Noweda und die inhabergeführten Pharmahändler mit dem Medienkonzern Hubert Burda Media (Netdoktor und Jameda) zusammengeschlossen haben und ebenfalls eine digitale Apothekenplattform gegründet haben. Auch die ausländischen Versandapotheken bauen ihren Versandhandel zu Gesundheitsplattformen aus.
Es bleibt also abzuwarten, wer das Rennen machen wird – Avora steht dabei auch anderen Anbietern offen, denn es ist im Grunde die Vereinigung bestehender komplementärer Systeme auf einer Plattformen.
Beschäftigen Sie sich bitte intensiv mit diesen Plattformen, werden Sie Anbieter dort und bleiben Sie so ein erfolgreicher Apotheker.