Haben Sie seit Mitte März deutliche Rückgänge in den Patientenzahlen gehabt? Haben Sie alle denkbaren und möglichen finanziellen Hilfen rechtzeitig beantragt? Haben Sie einen Liquiditätsplan erstellt, der Ihnen aufzeigt wie groß die Umsatzlücke sein kann?

Haben Sie auch überlegt, wann die größten Lücken bei Ihnen auftreten werden? So wie es bei dem Virus eine 2. Welle geben kann, so wird bei Humanmedizinern mit hohen Kassenumsätzen eine 2. Welle des Liquiditätsengpasses am 31.07.2020 kommen! Wenn das II. Quartal umsatzmäßig schwach aber die monatlichen Abschlagszahlungen konstant waren, dann wird es Ende Oktober keine oder nur eine kleine Restzahlung geben! Bald darauf steht aber die nächste große Einkommensteuer-vorauszahlung an – und vielleicht auch das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter.

Auch wenn Sie finanzielle Hilfen bis zu 90% des letzten Kassenumsatzes aus dem Rettungsschirm erhalten sollen, so kann es zeitweise auf Ihrem Konto mehr als „eng“ werden. Niemand weiß, wann die Hilfsmittel fließen werden und wenn 2020 deutlich besser gestartet war als 2019, dann bleibt eine Lücke von mehr als 10%. Nicht wieder nachholbare Umsätze von Privatpatienten vergrößern gegebenenfalls diese Lücke noch.

Falls Sie also noch keinen Liquiditätsplan erstellt haben sollten, lohnt es sich, dieses nachzuholen – u. U. zusammen mit Ihrem Steuerberater. Danach gehen Sie bitte pro-aktiv auf Ihre Bank zu.

In manchen Fällen wird eine befristete Erhöhung des Kontokorrent-Rahmens ausreichen – bei größeren Beträgen sollte man an die sehr zinsgünstigen Förderkredite denken. Falls die deutliche Möglichkeit besteht, dass Sie in den nächsten Jahren nochmals größere Investitionen finanzieren müssen, dann rate ich bei den Corona-Darlehen eher zu längeren Laufzeiten (6 – 10 Jahre), denn dann wird die laufende Liquidität nicht so stark durch die Raten des Corona-Darlehen strapaziert.

Auf diese Weise bleiben Sie auch in der Krise – rein finanziell gesehen – ein erfolgreicher Arzt.

Bitte bleiben Sie gesund!