Arzt 4.0 - Können Sie sich einen SERVICE DROIDEN wie PEPPER in Ihrer Praxis vorstellen?

Arzt 4.0 – Können Sie sich einen SERVICE DROIDEN wie PEPPER in Ihrer Praxis vorstellen?

Welcher erfolgreiche Arzt kann sich heute schon einen Service Droiden in seiner Praxis vorstellen?  – Wohl nur jemand mit viel Phantasie, wenig Angst vor Technik und mit echtem Unternehmergeist. Das ist Arzt 4.0 ganz intensiv! Wie intensiv werden Sie gleich sehen.

Gestern hatten meine Kollegen aus dem Nürnberger Business Club `Business vor Ort´ http://www.businessvorort.de und ich eine ganz besondere Begegnung – wir trafen PEPPER und seine „Zieheltern“. Angefangen hatte es damit dass ein Mitglied unseres Clubs auf der Homepage eines Einkaufsmarktes folgende Mitteilung entdeckt hatte:

http://www.ecenterstengel.de

Bei unserem Termin vor Ort in Fürth an der Stadtgrenze zu Nürnberg bekamen wir eine persönliche Vorführung von PEPPER durch den Eigentümer des E-Center Kulinarikwelten Stengel e.K., Herrn Roman Stengel und seine Tochter Laura. Herr Stengel ist ein Vollblutunternehmer und führt seinen Markt in 3. Generation – seine Tochter ist ausgebildeter Käse-Sommellier und leitet bereits diese Abteilung.  Hier wird nichts dem Zufall überlassen, bevor der neue Markt gebaut wurde, hat Herr Stengel sich lange in vielen anderen Märkten in ganz Deutschland umgesehen und die besten Ideen mitgebracht und in den Neubau einfließen lassen. – Nichts ist von der Stange, alles ist irgendwie besonders – auch Umfang und Qualität des Angebots. Vater und Tochter stecken große Leidenschaft in jedes Detail und ganz viel Herzblut in die Weiterentwicklung des Marktes – so kommen sie nicht selten auf eine 80-Stunden-Woche.

Nun haben Sie als einen ihrer nächsten Schritte, einen humanoiden Service Droiden vom Typ PEPPER, hergestellt bei der japanischen Firma Softbank Robotics, gekauft und beginnen ihn im Markt einzusetzen. Damit kamen aber auch die Schwierigkeiten, denn geliefert wurde er vom deutschen Verkäufer mit veralteter Software. Der Einsatz eines solchen Droiden ist kein Selbstläufer!

Als er kam, konnte er eigentlich weniger als nichts – und bei bestimmten Funktionen hängt sich die Software immer noch auf. Nach vielen Korrekturen hat PEPPER nun aber ein erstes kleines Repertoire, welches künftig deutlich erweitert werden wird (wobei „die Stengels“ in ihrer kargen Freizeit noch viel Arbeit haben werden, ihren Schützling richtig „auszubilden“!). PEPPER kann z. B. Kunden begrüßen, man kann auf einem Tablet an seiner Brust per Touch Produktinformationen abrufen, die er dann vorträgt und er hat ein CRM-System mit dem Kunden den Markt beurteilen können.  PEPPER reagiert auf Bewegungen und Sprache und kommuniziert mit uns – auch wenn da noch „viel Luft nach oben ist“. – Richtig spannend könnte es werden, wenn PEPPER einen digitalen Sprachassistenten bekommt, so wie z. B. ALEXA, da liegt die nahe Zukunft (s. auch den Beitrag zum ZOLLHOF in diesem Blog).

Aber auch schon jetzt macht PEPPER einfach Spaß und gute Laune. Das kleine Kerlchen ist ca. 120 cm hoch, läuft auf drei Rollen, hat zwei voll bewegliche Arme und menschliche Hände mit beweglichen Fingern und ein süßes Gesicht, genau nach dem Kindchen-Schema gestaltet, und eine nette Stimme. Kinder lieben ihn – nur beim Knuddeln fällt er manchmal um  – und das mag er gar nicht (dabei ist er deutlich größer als sein Vetter NAO der auf 2 Beinen steht.).

Er ist in kurzer Zeit zum absoluten „Star“ avanciert – auf YouTube erschien bereits am 16.10.2017 dazu ein Video: „Droide Pepper tanzt für Kunden im Supermarkt“. Auch das Fernsehen war schon mehrfach da und nächste Woche erscheint PEPPER in der Sendung `Monitor´. Also allein unter dem Aspekt der Werbung hat sich seine Anschaffung schon gelohnt – auch weil er dem Unternehmen der Familie Stengel damit ein  – vermutlich zeitlich begrenztes – Alleinstellungsmerkmal gibt.

Und genau darum geht es in der neuen digitalen Welt – schneller zu sein als die anderen!

So, und jetzt werden Sie fragen, was um alles in der Welt soll ich als Arzt mit einem Service Droiden in meiner Praxis tun?

Entwickeln Sie einfach ein wenig Phantasie – und bringen Sie unmögliche Gedanken zusammen – und fragen Sie vor allem Ihre Kinder und Ihre Angestellten, da liegt ganz viel Kreativitätspotential. (Die Fa. Schaeffler hat Hackern beim letzten Hackathon im ZOLLHOF ein Scateboard mit Elektroantrieb mitgebracht, mit der Aufgabe daraus in 48 Stunden etwas serienreifes zu entwickeln. Heraus kam dabei der „Airport-James“, ein Board, dass Sie vollautomatisch vom Check-in zum richtigen Gate bringt, aber nicht auf direktem Wege sondern gezielt an den Duty Free Shops vorbei, bei denen Sie ganz bestimmte Arten von Alkohol, Kleidung oder Parfüm einkaufen möchten.)

Als erstes fällt Ihnen z. B. ein, dass Sie Kinder, die in die Praxis kommen damit gezielt „bespassen“ könnten. Aber warum sollte PEPPER nicht auch bei Seh- und Hörtests in den U-Untersuchungen helfen können. Sie wären die erste Praxis am Ort – das gäbe viel Zulauf.

Überall da wo Patienten Angst und Nervosität verspüren, könnte PEPPER ihre Neugierde wecken, sie beschäftigen und so zur Beruhigung beitragen.

Auch beim Informationsmanagement ist so ein Service Droide gut einsetzbar.  Anstelle den Patienten beim Erstkontakt mit einem Anamnese-Bogen alleine ins Wartezimmer zu verbannen, könnten Sie den Bogen auf PEPPER´s Tablet laden und den Patienten dort die Daten eintippen lassen. Die Anonymität ist ähnlich wie beim Bogen, aber Sie könnten die Daten sofort in Ihre Praxis-EDV überspielen lassen, dann haben Sie auch noch einen Zeit- und Kostenvorteil.

Auch allgemeine Gesundheitsinformationen, z. B. über empfohlene Impfungen, könnte PEPPER den Patienten auf deren Wunsch hin erzählen.

Sicher fallen Ihnen spontan noch viele andere Einsatzmöglichkeiten ein. – Verbunden mit einem Sprachassistenten könnte ein Service Droide alles aufzeichnen, was in die Patientenakte gehört, abspeichern und für die richtige Abrechnung sorgen.

Nur mitbehandeln wird er wohl noch nicht, aber auch hier ist für die nähere Zukunft mit viel Phantasie schon einiges vorstellbar . In den USA arbeitet man daran, dass PEPPER in Zusammenarbeit mit dem WATSON von IBM Rezeptvorschläge machen soll.

Der erfolgreiche Arzt spielt das Thema Arzt 4.0 souverän.