Erfolgreicher Arzt - 22. Kinderchirurgisches Symposium am 22.11.2017 in Nürnberg

Erfolgreicher Arzt – 22. Kinderchirurgisches Symposium am 22.11.2017 in Nürnberg

Wie stets in den letzten Jahren hatte ich auch heuer wieder die Gelegenheit in Nürnberg an der Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen, welche der über die Grenzen unser Stadt hinaus engagierte Kinderchirurg Dr. Christian Deindl seit 22 Jahren jährlich im November veranstaltet. Diese Veranstaltung ist umso bemerkenswerter, da er dies nicht in einer offiziellen Funktion als Mitglied einer chirurgischen Fachgesellschaft tut, abhält, sondern ganz aus eigenem Antrieb – dieses Jahr etwas umfangreicher als mehrstündiges Symposium – und das sogar an seinem Geburtstag. Programm und Referenten hätten jeder universitären Veranstaltung zur Ehre gereicht.

Der Bogen spannte sich von den `Möglichkeiten Grenzen des ambulanten Operierens im Kindesalter` (Dr. Piet Koeppen, Kempten), über die `interventionelle Therapie angeborener Gefäßanomalien´ (Dr. Antje Mükke, Erlangen), die `Osteochondrosis dissecans und ihre Hauptmanifestationen im Kindes- und Jugendalter´ (Prof. Dr. Peter Strohm, Bamberg), die `Gerinnungsdiagnostik bei Kindern und deren perioperative Bedeutung´ (Prof. Dr. Jens Klinge, Fürth), dem `kindlichen Hüftschmerz und seine Differentialdiagnostik´ (Prof. Dr. Berrnhard Heimkes, München) bis hin zum `Update der minimalintensiven Chirurgie im Kindesalter´ (Prof. Dr. Roman Metzger, Salzburg) und damit auch zu den Möglichkeiten und Grenzen der Kinderchirurgie im Krankenhaus. Entsprechend groß waren auch der Andrang bei den fachkundigen Besuchern,vor allem Kinderärzte, Anästhesisten und Fachärzten für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie, und die zum Teil lebhafte Fachdiskussion nach den einzelnen Vorträgen.

Die meisten Kinder werden heute ambulant operiert. Nicht nur weil die Kinder auf diese Weise nicht lange im Krankenhaus liegen müssen und so eher nicht mit Krankenhauskeimen in Berührung kommen, sondern auch weil das Verfahren niedrigere Kosten mit sich bringt und die kleinen Patienten in häuslicher Umgebung genesen können. Von zentraler Bedeutung sind dabei der kompetente Umgang mit Kindern u n d Eltern sowie das unbedingte Ziel, dass es möglichst nach der Entlassung nach Hause keine Komplikationen geben darf und der Patient schmerzfrei ist.

Dabei sind die Eltern auch hinsichtlich ihrer Erwartungshaltung darüber aufzuklären, dass eine OP nun doch etwas anderes ist als ein Werkstattbesuch mit dem Pkw. Auch „scheitern die Ärzte leider leider immer wieder auch an der Realität des Alltags – da wird der Unterarmgips eben nicht über die notwendige Zeit getragen (weil es ja schon früher ja nicht mehr weh getan hat) – vor allem wenn dann heutzutage bei den Kindern gleichzeitig zu viele Sportarten, noch zu geringe Muskulatur und ehrgeizige Trainer-Väter zusammenkommen. Ein Credo des Kinderorthopäden ist mir hängen geblieben:“ Es gibt keinen Wachstumsschmerz in der Pubertät, d. h. hier ist bei Schmerzen im Bewegungsapparat immer eine orthopädische Abklärung angezeigt“.

Ob ambulant oder stationär operiert wird, macht von der Qualität her keinen Unterschied – im Bereich der kleinen und der mittleren Chirurgie sind beide Methodenwege gleich hochwertig! Stationär wird heutzutage vieles minimalinvasiv gemacht, was früher offen operiert wurde. Ganz wesentlich ist in beiden Fällen aber dass der Anästhesist einen Schwerpunkt in der Kinderanästhesie mit der entsprechenden Vor- und Weiterbildung hat und die richtige Medikamentendosierung in jedem Kindesalter kennt.

Dr. Deindl und seinem unermüdlichen Engagement für sein Fach und für die Kinder ist es auch zu verdanken, dass nach über zwei Jahren Vorbereitungsarbeit durch ihn als Herausgeber, das Buch „Manual Ambulantes Operieren – Techniken, perioperative Verfahren und Management“ erschienen ist (511 Seiten, Verlag De Gruyter, ISBN 978-3-11-037867-2). Dieses Werk zu dem viele bekannte Kollegen von ihm beigetragen haben richtet sich vor allem an Niedergelassene Chirurgen, Chirurgen in Ambulanz und Poliklinik, Urologen, HNO-Ärzte und Gynäkologen.

Ich bin schon sehr gespannt, was nächstes Jahr, am 28.11.2018, auf dem Programm stehen wird. Näheres erfahren Sie unter www.kinderchirurgie-deindl.de .